Die Bodega Viñátigo
- Martin Erb
- 30. Aug. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Sept. 2022

Diese Entdeckung liegt schon ein Jahr zurück, als ich erstmals auf Teneriffa war und ganz nebenbei ein sehr spannendes Weingut und einen aussergewöhnlichen Wein entdeckt habe. Aussergewöhnlich aus zwei Gründen. Die beiden Traubensorten aus denen der Wein entsteht - Tintilla und Baboso Negro werden so gut wie nirgend wo anders angebaut und die Menge. Jährlich füllt die Bodega nur weniger als 2000 Flaschen dieser Rarität ab.
Hier ein paar Hintergrundinfos zum Wein:
Seit 1990 ist Juan Jesús Méndez die treibende Kraft und Verkörperung hinter Viñátigo. Bereits als Kind hat er in den Weinbergen seiner Großeltern seine Leidenschaft für das Land und seine Reben entdeckt.
Das Team von Viñátigo hat mit seinem Engagement, die Wiederherstellung einheimischer vom Aussterben bedrohter Rebsorten über die sorgfältige Kartierung der Bodenarten neue Massstäbe für den Weinbau auf den Kanaren gesetzt.
Elaboraciones Ancestrales Tinto, der Name unseres Weines, heisst direkt übersetzt «Ausführung Vorfahren Rotwein». Sinngemäss bedeuetet es «nach den überlieferten alten Verfahren».

Die Tintilla wird im zerklüfteten Norden Teneriffas, auf der Parcelas Laderas de Teno im Tal von El Palmar angebaut. Dieser felsige Weinberg liegt auf einer beeindruckenden Höhe von 600 m über dem Meeresspiegel und profitiert von den kühleren Nächten und den hellen, sonnigen Ta-gen. Die Terrassen befinden sich auf den erodierten Hängen des Macizo de Teno – der das Ergebnis von Vulkanausbrüchen vor über 11 Millionen Jahren ist!
Die Baboso Negro wächst auf der Finca Juandana. Ein wunderschöner Weinberg in der Ortschaft La Guancha, den Vinatigo seit Generationen bewirtschaftet. Er umfasst nur 0,7 ha sanfter, nach Norden ausgerichteter Hänge mit den jüngsten und sandigsten Böden der Insel.
«Ancestral» bedeutet uralt und so erfolgt die Herstellung des Weines, nach traditionellem Ver-fahren. Nach der Lese per Hand, ca. Ende September für die Baboso negro und ca. Ende Oktober für die Tintilla, wird jede Sorte in offenen 1.500 l Eichenbottichen separat mazeriert und gegoren. Um den Kontakt der Beerenhaut mit dem Most zu begünstigen, wird die traditionelle Technik.
«Bazuqueo» verwendet. Dadurch wird der sogenannte Tresterhut - Traubenschalen, die durch das bei der Gärung entstehende Kohlendioxid an die Oberfläche des Fasses getrieben wurden - gebrochen und untergetaucht. Sobald die Gärung beendet ist, werden beide Weine verschnitten und ein Jahr lang in geschlossenen Bottichen ausgebaut. Diese aufwändige Weinherstellung ergibt einen eleganten und ausgewogen Wein mit den besten Aromen der enthaltenen Trauben: Veilchen, schwarze Früchte, Schokolade. Pro Jahr werden maximal 2'000 Flaschen abgefüllt – je nach Erntemenge auch weniger.
Der Jahrgang 2017 ist quasi ausverkauft. Auch weil ich im letzten Jahr die noch verfügbaren 450 Flaschen aufgekauft habe.
Nicht um sie alleine zu trinken. Nein, um sie mit Freunden und Weinliebhabern in der Schweiz und in Deutschland zu teilen.
In der Schweiz könnt ihr den Wein über https://www.jeggliweine.ch beziehen. Interessenten aus Deutschland schreiben einfach mir persönlich.
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