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AutorenbildMartin Erb

7. Etappe: San Marino - Imola

Der nächste „Tagesausflug“ führt mich nach San Marino und Imola.




San Marino ist ein Kleinstaat mit nur knapp 34.000 Einwohnern und eine Enklave inmitten Italiens jedoch voll nationaler Souveränität. Es ist Mitglied der UNO und des Europarates – jedoch nicht der Europäischen Union. Allerdings nutzt San Marino den Euro als Zahlungsmittel mit dem Recht, eigene Münzen zu prägen.

San Marino gehört, gemessen am nominalen BIP pro Kopf, zu den reichsten Ländern der Welt, hat keine Staatsschulden und eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten der Welt.



San Marino gilt als älteste Republik der Welt und wird auf der Grundlage von Gesetzen regiert, die zwischen 1295 und 1600 veröffentlicht wurden.

1243 wurden erstmals und in Anlehnung an das altrömische Konsular Prinzip, zwei „Capitani Reggenti“ für jeweils sechs Monate als gemeinsames Staatsoberhaupt gewählt. Dies ist so bis heute beibehalten worden.

Als offizielles Gründungsjahr wird 301 genannt. Unter Historikern ist dies nicht unumstritten – jedoch allgemein akzeptiert. Als Gründer gilt der dalmatischer Steinhauer Marinus von der Insel Rab, der sich bereits vor der beginnenden Christenverfolgung auf den Felsen Titano eingerichtet haben soll. Im Zuge der Verfolgung der Christen im Römischen Reich, galt dieser Berg als Fluchtort für die Verfolgten. Als sich die Lage im Jahr 311 mit dem Toleranzedikt von Nikomedia beruhigte, wurde Marinus, gemäß der Legende, vom Bischof von Rimini, Gaudentius, zum Diakon ernannt und bekam von einer zum Christentum konvertierten römischen Patrizierin, der die Tradition den anachronistischen Namen Donna Felicissima gibt, den Titano geschenkt. Nach dem Tod ihres Namenspatrons im Herbst 366 soll sich die Republik San Marino gegründet haben, unter Berufung auf dessen legendäre letzte Worte: “Relinquo vos liberos ab utroque homine” (deutsch: „Ich lasse euch frei von beiden Menschen zurück“). (Wikipedia)


Die kleine Republik musste sich immer wieder gegen Begehrlichkeiten der großen Nachbarn erwehren, was meist gelang. Die Lage und die gute Befestigung galt lange als militärisch uneinnehmbar. Einmal wurde der Felsen erobert. Jedoch wurde das Heer Cesare Borghias an anderer Stelle vernichtend geschlagen und er musste die Stadt wieder räumen.



Und San Marino hat schon früh die "Wehrpflicht" eingeführt. Darüber hinaus galten die Soldaten als exzellent ausgebildet. Die Traditionen werden heute noch gepflegt und die übergroßen gewaltigen Pfeile für die schweren Armbrüste flößen gewaltigen Respekt ein.



Gute und weniger gute Zeiten musste auch San Marino durchleben. Aber die stolzen und wehrhaften Bürger haben sich bis heute ihre politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit bewahrt. Und sie pflegen ihre Stadt. Touristen sind willkommen und trotz der schwierigen Topografie werden dir rund 2 Millionen Besucher pro Jahr gut bewältigt. Ein wirklich interessanter Flecken Erde, der einen Besuch lohnt.




Weiter geht es nach Imola – weltweit bekannt durch das Autodrome Enzo e Dino Ferrari – und für die Tragödie vom 01. Mai 1994.




Ich weiß es noch als sei es gestern gewesen. Ich war unterwegs mit dem Ferrari – Club Saarbrücken im Elsass. Ein Wochenendtrip bei schönsten Wetter. Wir hatten gut gegessen und das Rennen lief im Fernsehen am Rande der Veranstaltung. Ich hielt mit gerade am Parkplatz vor dem Restaurant auf, als ein Teilnehmer rauskam und rief „Senn ist verunglückt – es sieht nicht gut aus¨! Alle strömten rein – wir starrten gespannt auf den Bildschirm und waren extrem nervös. Vier Stunden nach dem Unfall kam die traurige Meldung aus dem Krankenhaus – tot.



Mehr dazu in meinem Blog https://www.myroute64.com/post/imola-das-autodromo-enzo-e-dino-ferrari-und-der-tag-der-alles-ver%C3%A4nderte


Aber Imola hat mit seiner 1500-jährigen Geschichte noch mehr zu bieten als die Formel 1 und das Autodromo. Obwohl der Besucher in jedem Winkel der Stadt an die Bedeutung des Rennsports für die Region erinnert wird.



Und wieder habe ich hervorragend diniert 😊.





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