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AutorenbildMartin Erb

4. Etappe Genua - Portofino - Siena



Meine nächste Etappe hat das Golfresort Bagnaia vor den Toren Sienas zum Ziel. Siena ist für mich eine Stadt mit Magie. Schwer zu beschreiben. Immer wenn ich den Namen höre oder lese keimt der Wunsch auf, durch die Straßen – eher Gassen – zu schlendern. Auch wenn man selten allein ist – es ist immer wunderbar.

In diesem Jahr möchte ich auch ein besonderes Vorhaben Wirklichkeit werden lassen….aber dazu später mehr.


Von Cogoleto ist es ein langer Weg und auf jeden Fall möchte ich die Gelegenheit nutzen, eine kleine Runde durch Genua drehen und Portofino einen Kurzbesuch abstatten.




Während Genua in den letzten Jahren meist mit negativen Schlagzeilen belastet war, gilt Portofino als ein Mekka der Schönen und Reichen, die dort auch gerne ihren Reichtum zur Schau stellen.


Wer sich mit Genua etwas abseits der Schlagzeilen beschäftigt, erkennt schnell das Potenzial der Stadt und im Nachgang ärgere ich mich ein wenig, dass ich das Hotel bei Siena nicht einen Tag später gebucht habe…


Über die Küstenstraße kommend, fällt am Anfang natürlich der Hafen ins Auge. Besser ist es, von den Häfen zu sprechen. Denn Genua hat in der Tat nicht nur den Hafen, sondern je nach Produkten unterschiedliche Anlagen, die sich entlang der Küste über viele Kilometer hinziehen und auf die jeweiligen Anforderungen der Schiffstypen und Ladungen spezialisiert sind.



Endlich im Zentrum angekommen, fällt mir die Orientierung etwas schwer. Die älteren Stadteile sind von der Wasserfront über verschieden Hügel verteilt. Viele Einbahnstraßen und Serpentinen erschweren die Orientierung. Auf den bergab Passagen melden sich meine Bremsen wieder mit dem schon bekannten jämmerlichen Quietschgeräuschen. Leicht peinlich berührt schaue ich mich immer dabei um. Aber außer mir, scheint es niemanden zu stören im allgemein lebhaften und geräuschintensiven Getümmel der pulsierenden Stadt.

Auf jeden Fall kommt Genua auf meine Liste der Städte, die ich unbedingt noch einmal besuchen möchte!



Portofino liegt an der südwestlichen Spitze eines Landvorsprungs der an Hügeln reichen Küste. Von oben herab schlängeln sich kleine Straßen zuerst nach Santa Margherita und dann geht es eher gemächlich der Küste folgende noch wenige Kilometer weiter in das malerische Fischerdort mit heute nicht mal mehr 400 echten Einwohnern, das jährlich von zehntausenden von Touristen geflutet wird.



Die Straße endet auch dort. Um den Ansturm zu gewältigen hat sich der ganze Ort auf Touristen ausgerichtet. Inkl. einer Tiefgaragenanlage, die allerdings für große Autos einige Herausforderungen bereithält und sehr viel Umsicht erfordert. Die nach mir einfahrende Mercedes V-Klasse nimmt als Andenken an den Besuch einen veritablen Seitenschaden von der Abfahrtsrampe in das UG mit nach Deutschland zurück. Mit meinem vergleichsweise kleinen Alfa habe ich da deutlich weniger Stress. Die großen Limousinen oder SUVs der Luxusklasse bleiben flankiert von Ihren Chauffeuren und Bodyguards ohnehin auf dem kleinen Platz davorstehen. Eigentlich darf man da nicht parken – sie „halten“ auch nur zum „Be- und Entladen“ – bis die Herrschaften vom Shopping oder Lunchen wieder zurück sind.



Ein kleine Gasse geht es ein paar Meter hinunter zum „Hafen“, der seinen ursprünglichen Zweck – Heimat für Fischboote – schon lange aufgegeben hat und zum „Laufsteg“ für Luxusboote und -schiffe mutiert ist.

So säumen die kleine Gasse auch diverse Geschäfte mit namhaften Luxuslabels. Der sehr schöne halbrunde Vorplatz am Hafen wir primär von Restaurants gesäumt. Teuer, sehr teuer oder gerade noch im Rahmen – aber auf keinen Fall gibt es hier irgendwo Schnäppchen zu machen.



Nach einem Rundgang – der ist schnell erledigt – nehme ich in einem Restaurant platz, bestelle mir einen Salat, ein Glas Weißwein und beobachte das bunte Treiben auf der Plaza. Sehen und gesehen werden ist auch ein Motto von Portofino.


Uns so dauert es auch nicht lange, bis ein feenhaftes Wesen mit Hut elegant über den Platz gleitet. Blonde lange Haare, ein luftige Sommerkleid und die Designertasche gekonnt in der Ellenbeuge eingehängt. Wirklich sehr schön anzuschauen. Bis ich zu Ende überlegt habe, ob es aufdringlich wirkt, ein Foto zu schießen und bis ich meine Kamera hervorgekramt habe, ist sie denn auch schon davon geschwebt. Später begegne ich ihr noch mal – komme jedoch nur von hinten zum Schluss. Aber auch die Rückseite war schön anzuschauen.



Dann wird auch Zeit für mich, habe ich doch noch reichlich Kilometer vor mir.



Die Sonne steht schon sehr tief, als ich im Golfresort eintreffe.



Einchecken, Zimmer beziehen (das Resort ist weitläufig und ich wohne oben auf dem Hügel) und der Hunger meldet sich. Heute Abend im Resort. Das Abendessen war ok, als ich am nächsten Tag die gleichen Gerichte auf der Karte vorfinde, halte ich Ausschau nach Alternativen, was sich als Glücksfall erweist.






Vom Golfresort aus, habe ich verschiedene Ausflüge unternommen. U.a in die angrenzende Chianti-Region




und zum Gran Premio Nuvolari – eine Oldtimer – Rally, die während meines Aufenthaltes Station in der Nähe gemacht hat. Das konnte ich mir selbstverständlich nicht entgehen lassen.



Aber schaut selbst:



Und zwei Besuche in Siena durften natürlich auch nicht fehlen 😊…



Und da kommen wir dann zu dem anfangs erwähnten "Vorhaben". Und tatsächlich habe ich das Foyer der ältesten noch existierenden Bank der Welt betreten!



Die glanzvollen Zeiten der Bank liegen in der Vergangenheit und mit Hilfe des Italienischen Staates versucht man seit Jahren, den Sumpf von Korruption und Vetternwirtschaft trocken zu legen und der Bank wieder ein festes Fundament zu errichten. Kein leichtes Unterfangen. Aber totgesagte leben manchmal besonders lang.... Ich drücke der Bank die Daumen 🤞



Damit ich all das auch entspannt genießen konnte, habe ich meinen Aufenthalt auf 6 Nächte verlängert. Es hat sich wirklich gelohnt!



Nach dieser fantastischen Woche hatte ich schon das nächste Highlight vor Augen. 2 Nächte im Weingut Altesino in der Nähe von Montalcino – die Heimat des weltberühmten Brunello di Montalcino…einem meiner Lieblingsweine 😊


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